Sozialer Wandel. Was ist sozialer Wandel? Und wodurch wird er ausgelöst? Wenn man an Evolution denkt, dann denkt man gerne an das Prinzip, dass sich das stärkere (erfolgreichere) durchsetzt. Die beste Methode, um erfolgreich zu sein, ist die Anpassung. Anpassung bedeutet, dass man die Fähigkeiten entwickelt, die am besten geeignet sind, um den Anforderungen gerecht zu werden. Wenn Vögel von Würmern leben, diese sich aber tief im Baum befinden, dann sind die Vögel am erfolgreichsten, die einen langen, spitzen Schnabel entwickeln, der hart genug ist, Baumrinde aufzubrechen. Stellen wir uns nun ein Tier vor, das sich von Baumrinde ernährt und machen dabei folgende Annahmen. 1. Es muss mindestens 5 Stunden pro Tag fressen. 2. Es gibt nur wenige Bäume in seinem Lebensraum. 3. Es hat viele Konkurrenten. Was braucht dieses Tier, um möglichst lange fressen zu können? Die Antwort heißt Durchsetzungsvermögen. Es muss körperlich so stark sein, dass es von Konkurrenten von seinem Futterplatz nicht vertrieben werden kann. Das soziale Verhaltensmuster dieses Tiers kann man in ein Wort fassen: „Beharrlichkeit“. Wir können nun die Frage stellen, auf welche Weise sich das grundlegende soziale Verhalten einer Spezies entwickelt hat. Gefolgt von der Frage, in welcher Weise es sich weiterentwickeln kann. Gehen wir dabei mal davon aus, dass es ein soziales Grundverhalten gibt, das genetisch vorprogrammiert ist. Instinktreaktionen, wenn sie in überwiegend gleicher Weise erfolgen, sind ein Beleg dafür, dass es ein solches vorprogrammiertes Verhalten gibt. Aufbauend auf diesen sozialen Grundmustern ensteht das, was man als allgemein anerkanntes soziales Verhalten und soziales Verständnis betrachtet. Und da das soziale Verständnis von „Angemessen“ und „Unangemessen“ nicht überall auf der Welt gleich ist, dürfen wir auch von kulturell unterschiedlichem sozialen Verständnis sprechen. Die soziale Lebensweise ist also nicht einheitlich, sondern flexibel entwickelbar. Kritisch wird es nur, wenn innerhalb einer bestehenden sozialen Gemeinschaft, mit ausgeprägter Vorstellung von sozialem „Richtig“ und „Falsch“, ein davon abweichendes Sozialverständnis entsteht. Man kann das soziale Verständnis von „Richtig“ und „Falsch“ und die damit verbundene Sozialkompetenz als Anker betrachten, der dafür sorgt, dass man nicht abtreibt. Oder als Fundament, das einem die Sicherheit gibt, sich in seiner Welt zurechtfinden zu können. Das dafür sorgt, dass man weiß, wie man eine anerkannte Position in einer sozialen Gesellschaft erreicht und erhalten kann. Das Wissen (unterbewusste Wissen!) um das richtige soziale Verhalten ist die Basis für soziale Akzeptanz. Das Gegenteil von Akzeptanz ist Ausgrenzung. Und wer möchte schon ausgegrenzt werden. Dem gegenüber steht das Phänomen eines plötzlichen sozialen Wandels. Meist betrifft dies nur wenige Aspekte des gesamten Spektrums an sozialen Verhaltensmustern. Und meist ist es die neue Generation, die abweichende Ideen hat und praktiziert. Für bestehende soziale Regeln ist es jedoch ein Angriff auf das Fundament (auf den Anker). Denn es stellt die Richtigkeit des Bisherigen in Frage. Und diejenigen, die sich an das Neue nicht anpassen können, sehen darin (auf unterbewusster Ebene) eine Gefahr für ihre eigene soziale Akzeptanz. Für ihre Fähigkeit, sich in jeder Situation sozial richtig verhalten zu können. Das führt dazu, dass ein sozialer Wandel, der von einer neuen Generation „erfunden“ und initiiert wird, von den bestehenden Generationen zumindest als Störung empfunden wird. Besonders dann, wenn es von dem bisher akzeptierten Verständnis von sozial „Richtig/Falsch“ abweicht. Aber wieso gibt es sozialen Wandel überhaupt? 1. Weil Evolution alles betrifft und Stillstand nur dort mag, wo Weiterentwicklung keinen Sinn mehr macht. 2. Weil Besseres nur entstehen kann, wenn es die Möglichkeit der Änderung gibt. 3. Weil sonst immer noch Menschen wegen ihrer Gefühle (Homosexualität) eingesperrt würden. In welchem Ausmaß darf die Mehrheit einer Gesellschaft über die Minderheit bestimmen? Wie viel Bedeutung hat das Wort privat, wenn die Mehrheit meint, das private Leben des Einzelnen bestimmen zu können? Private Freiheit: Man darf alles tun, was einen anderen nicht stört und nicht gegen Gesetze verstößt. Sozialer Wandel kann ausgelöst werden: - durch eine neue Generation - durch besondere Ereignisse - durch Traumata (Krieg / Epidemien) - seltener durch bewusstes Erkennen von Notwendigkeiten (Klimawandel)
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